25. Juli Fahrt nach Seward

Allgemeine Informationen:
Tagesausflug nach Seward, an der Resurrection Bay im Osten der Kenai Halbinsel
"Sie fahren mit dem Zug im Dome Rail Car Service nach Seward. Die Stadt hat rund 2.700 Einwohner und ist Ausgangspunkt für  Ausflüge in den Chugach National Forest und den Kenai Fjords Nationalpark, eine von unzähligen  Gezeitengletschern geformte Landschaft, die mit ihren Eismassen bizarre Fjorde in die Küste schnitzte. Im Kenai-Fjords N.P. im südlichen Alaska liegt das größte Eisfeld der USA. Es verläuft in Form von mehreren Gletschern bis ins Meer. Die Wildnis Alaskas kommt nirgendwo besser zum Ausdruck als in der wilden Bergwelt und   abwechslungsreichen Küstenlinie. Von den zerklüfteten Bergen wälzen sich mächtige Gletscher bis ins Meer und an ihren Ausläufern brechen gewaltige Eisberge ab und stürzen sich unter lautem Donnern ins Wasser. Wir haben für Sie die National Park Cruise Major Marine gebucht. Diese dauert 6 Stunden und beginnt um 11.30 Uhr. Ein Schiff bringt  Sie zu den schönsten Landschaften, zu Füßen der mächtigen Gletscher und zu den possierlichen Wildtieren im Kenai Fjord. Mit dem Zug, dem Dome Rail Car Service fahren Sie am Abend wieder zurück nach Anchorage."
Manfreds Bericht:
Heute geht´s mit dem Zug nach Seward und dort zu einer Rundfahrt mit den Major Marine Tours. Früh am Morgen - oder besser mtten in der Nacht (5:20) - läutet das I-Phone. Wir sind ziemlich erledigt. Waren die Flasche Wein und die 3 Bier gestern Abends doch zuviel ???? Naja, etwas benommen taumeln wir zum Bahnhof, wo sich als bald eine Menge Leute einfinden. Der Espresso im Bahnhofscafe ist eine wahre Schande für ganz Amerika, aber immerhin scheint er Koffein zu enthalten.

Wir bekommen unsere Tickets und unsere "Gold Star Sticker" und werden ab sofort besonders freundlich behandelt. Die Plätze im DomeCar samt Aussichtsplattform und eigener Bar, sowie eigenem Restaurant sind reseviert. Kaum haben wir Platz genommen, beginnt auch schon die Fahrt. Die beiden dieselelektrischen Loks sind besonders schön lackiert und bringen ca. 43000 PS aufs Gleis, für einen Touristenzug ganz schön. Man kann schließlich nie genug PS haben!

Die Strecke führt zuerst aus Anchorage heraus am Cook Inlet voerbei (dort ist gerade Ebbe) und dann hinauf in die Berge. Rundherum schneebedeckte Berge, wilde Flüsse, total grüne Moorlandschaften und später auch noch spiegelglatte Seen, in denen sich die Berge mit ihren Wasserfällen spiegeln. Dazu kommen
noch Tunnel und Brücken, die hoch über tiefe Schluchten mit reißenden Wildbächen führen. Langsam verstehe ich auch warum dieser Zug zwei Lokomotiven braucht. Der Weg hinauf auf die Passhöhe von Meeresniveau auf ca. 1100 Meter führt zum Teil über fast 180 Grad Schlingen.

Unterwegs sehen wir einen Elch, einen Adler und eine Bärenmutter mit zwei Jungen. Noch dazu kommen mehrere imposante Gletscher, die man von der Aussichtsplattform herrlich sehen kann. Auf den riesigen - heute spiegelglatten - Seen, bereiten sich die ersten Wasserflugzeuge auf den Start vor. Die neuen Eindrücke erschlagen einem einfach ...

Wir erholen uns bei einem Frühstück im Speisewagen und sind von den fairen Preisen und der Qualität des gebotenen positiv überrascht (ÖBB schau uma !) Die ganze Zeit erklärt uns eine sehr hübscher Guide thailändischer Herkunft die Strecke und alles was es sonst noch zu sehen gibt. Das ganze ist für 225.- Dollar ein "Schnäppchen". Die Guide könnt ihr auch kurz in einem der Videos sehen.

Wir sind schon jetzt platt (man muß aber erwähnen, dass wir einen Tag mit perfektem Wetter erwischt haben). Als wir in Seward ankommen, ist zwar unser Voucher für die Bootsfahrt verschwunden (hat wohl der Fahrtwind genommen), aber die Erinnerung an "Major Marine Tours" reicht, und wir werden mit dem Bus zum Hafen gebracht, wo unsere Daten aufliegen. So haben wir unsere Tickets rascher als alle anderen.

Ein kurzer Weg durch den großen Yacht- und Fischereihafen, und wir finden uns auf einem topmodernem JetCatamaran wider. Der legt gleich mit ca. 25 Knoten los. Man kann die warmen Jacken trotz des strahlenden Sonnenscheins ganz gut brauchen, denn vom Meer, das hier nur 3 Grad hat, kommt eine nette Brise. Wir sehen, wie sich an kleinen Inseln strahlend weiße Wolken bilden. Nur die Spitzen schauen heraus. Das Meer ist ziemlich glatt, rundherum wieder schneebedeckte Berge.

Dann geht´s los mit der Tierwelt. An Bord ist auch ein Ranger - ganz wie man ihn vom Jogi-Bären kennt -der alles ganz genau und wie aus einer Disney Doku erklärt.
Zuerst ein Weißkopfadler (Bald Eagle). Zu unserer Freude stößt er vor unseren Augen von seinem Felsen aufs Wasser herab und greift sich einen Fisch aus dem Meer.Wolfgang bannt das mit dem 400er auf Speicherkarte .... sensationelle Bilder! Als nächstes treffen wir auf einen Buckelwal, der einige Male auftaucht und uns freundlich mit der Schwanzflosse zuwinkt. Danach kommen Papageientaucher und Seelöwen, die sich in der Sonne baden, sowie Vögel die wie kleine Pinguine aussehen aber ausgezeichnet fliegen können.

Ach ja, kurz vorher sehen wir noch einen Gletzscher, der bis ins Meer fließt und einige größere Eisberge, die dort im Meer treiben.
Nach den Seelöwen kommen noch Puffins in mehreren Varianten, deren schneller Flügelschlag beeindruckt. Jetzt verlassen wir die Resurection Bay und sehen die ersten Delphine, die gerade mit Jagen beschäftigt sind (dazu schießt das Rudel kreuz und quer durchs Wasser). Unvorstellbar wie schnell und wendig diese Tiere
sind. Den Kat hängen sie jedenfalls locker ab. Zum Spielen haben sie momentan leider keine Lust.

Um die nächste Ecke dann zwei Gletscher, die auch bis ans Meer herunter reichen. Viele kleine Eisskulpturen schwimmen im Wasser und wir fahren ganz nahe hin. Die Motoren werden abgestellt, und wir hören sehr deutlich die Geräusche, die der Gletscher macht. Das geht von gewehrschussartigem Krachen, bis hin zu Rieselgeräuschen, welches durch abrutschende Teile verursacht wird. Größere Brocken die abbrechen machen zuerst ein Krachen und dann einen lauten "Platschkerer" .... Vom Gletscher herunter weht ein kalter Wind. Wir sind nur ca. 200 Meter vom Abbruch entfernt. Das Eis türmt sich vor uns auf. Später gibt´s dann Margaritas mit dem Gletschereis, das unmittelbar davor aus dem Wasser gefischt wurde.
Langsam geben die Kameraakkus auf und die Speicherkarten werden voll.

Auf der Rückfahrt haben die Delfine Lust dem Kat zu zeigen, wer hier am schnellsten ist. Sie begleiten uns ca. 5 Minuten lang, tauchen immer wieder kurz aus dem klaren Wasser auf um Luft zu schnappen und schießen dann mit ein paar sanften Bewegungen ihrer Schwanzflossen mühelos vorne weg. Weil sie komplett schwarz mit weißen Streifen sind, kann man sie im Wasser herrlich sehen.
Auf dem Schiff gibt es All-Inclusive Vollverpflegung, aber dazu haben wir kaum Zeit. Von den drei Aussichtsdecks aus gibt es einfach zu viel zu sehen. Dann nochmals Buckelwale die mit Ihren Rumpfflossen winken und dann noch ein Fischotter der faul mit dem Bauch nach oben im Meer treibt.

Kaum im Hafen, geht´s wieder zurück mit dem Zug. Es ergeben sich neue Blickwinkel, und das Abendlicht macht manches noch viel farbenprächtiger. Adler fliegen direkt über dem DomeCar. Dallschafe werden zwar gesichtet aber wir verpassen sie leider. Elche usw .....

Abendessen im Zug








Später landen wir dann noch im Slippery Salmon auf zwei Biere, um die Videos hochzuladen. IPA (Indian Pale Ale) für Wolfgang, und für mich wie immer Alaska Red Engine (ein ausgezeichnetes leicht bitteres Rotes) aus dem Einmachglas.
So, jetzt ist es aber spät, und nachdem es morgen mit dem Flieger zu den Bären geht, schlafe (schnarche) ich jetzt auch wie ein B.. !

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